Faschingstraditionen in Prekmurje

Laut katholischem Kirchenkalender beginnt die Faschingszeit, mit der vielerlei Volksbräuche zusammenhängen, am Feiertag der Heiligen Drei Könige und dauert bis Aschermittwoch.

Der Fasching war immer Teil des fröhlichen Erwartens vom Frühling als Menschen mit Festessen und Feiern die aufwachende Natur zur üppigen Ernte anfeuern wollten. Der Brauch, laute Feiern zu veranstalten, erweckte den alten Volksglauben, laut dessen die Kraft der Sonne in den letzten Wintertagen nachlässt, was zum erwecken böser Geister führt, die man dann mit Feierlichkeiten und Maskierungen vertreiben wollte. Zu diesem Zeitpunkt im Jahr wurden unter anderem Hochzeiten, Schlachtfeste und Faschingszüge veranstaltet.

Die Mehrheit der Bräuche und der Volksglauben sind vor allem mit dem Faschingssonntag, Faschingsmontag und dem Faschingsdienstag verbunden, deswegen werden diese drei Tage als die echten Faschingstage betrachtet. Einst galt, dass das Faschingsende von Samstagabend bis Mitternacht am Faschingsdienstag dauert, die anderen Tage jedoch zählten schon zur Fastenzeit. In einigen ungarischen Regionen hat man den Aschermittwoch auch »böjtfő« oder »böjtfakadó« genannt, was zu Deutsch den Anfang der Fastenzeit bedeutet, den Donnerstag nach dem Faschingsdienstag hingegen nannte man »zabáló« oder »torkos«, also »gefräßiger« Donnerstag, denn dies war der Tag, an dem man für einen Tag das Fasten aufgab und die Reste des Faschingsfestmahls verzehrte.

Haben Sie gewusst?

»Wenn der Hausherr am Faschingsdienstag vor dem Morgenfrauen in seinem Obstgarten Buchweizensterz aß, hat er damit den Europäischen Ziesel vertrieben. Dabei musste er sagen, dass er den Maulwürfen den Kopf abhacken oder sie fressen würde.« (Halász 1999: 128).

»In der Fastenzeit war weben verboten. Die Slowenen in Prekmurje haben das Weben schon am sog. »braunen Freitag« (dem Freitag vor dem Faschingssonntag) und am sog. »drehenden Mittwoch« (dem Mittwoch vor Faschingssonntag) aufgegeben, damit ihnen die Frösche den Lein nicht fressen.« (Halász 1991: 128–129).

»Der Fasching war auch die Zeit der Wahrsagung. Wenn Mädchen wissen wollten, welche von ihnen zuerst heiraten wird, musste jedes auf seine Wäschepaddel eine Grammel legen. Dann wurde eine Katze zu ihnen gelockt und wessen Grammel die Katze als erstes fraß, hat sich als erstes einen Mann gefunden.« (Halász 1991: 129).

Wenn Sie mehr über die Faschingsbräuche in Prekmurje wissen möchten, dann schauen Sie sich das folgende Video an, in dem die Ethnografin dr. Mária Bihar über die Besonderheiten der Faschingszeit erzählt.

Quellen:

  • Halász Albert 1999: Jeles napok, népi ünnepek a Muravidéken. Lendava: Studio Artis Kiadó – Zavod za kulturo madžarske narodnosti.
  • Tátrai Zsuzsanna – Karácsony Molnár Erika 1997: Jeles napok, ünnepi szokások. Budimpešta: Planétás Kiadó.