Koloman von Pataky

Koloman von Pataky, der weltberühmte Opernsänger und einer der berühmtesten Bürger von Dolnja Lendava, wurde am 14. November 1896 als Kálmán Pataky geboren. Seine Mutter war Mária Molnár aus Szentgyörgyvölgy. Sein Vater hieß auch Kálmán Pataky und war ein Lehrer siebenbürgischer Herkunft, zu dessen Verdiensten unter anderem die Gründung des Industriellen Lesekreises (Ipari Olvasókör) in Dolnja Lendava gehört, mit dem er den ärmeren Bürgern der Stadt den Zugang zu Büchern ermöglichte.
Anfang des 20. Jahrhunderts zog die Familie nach Čakovec, wo der junge Pataky unter anderem das Geigenspiel erlernte. Danach zog die Familie nach Vác und ließ sich schließlich in Klausenburg nieder, wo Pataky das Gymnasium abschloss. Wegen des Weltkrieges wurde er sofort in die Armee einberufen, blieb aber nicht lange an der Front, da er wegen einer schweren Hepatitis nach Hause geschickt wurde. Er erholte sich, absolvierte den Offizierausbildung und wurde dann auf die italienische Front geschickt.
Pataky gab nie auf, Musik zu machen, und nutzte jede Gelegenheit, um die Geige in die Hand zu nehmen. Nach dem Krieg lernte er zu singen. Im April 1921 trat er vor das Publikum in der Ungarischen Staatsoper in Budapest, und zwar in der Rolle des italienischen Sängers im Stück Der Rosenkavalier von Richard Strauss. Seine Auftritte waren ein großer Erfolg und eroberten nicht nur das Publikum, sondern auch die Kritiker. Sein Talent erkannten auch die renommiertesten Opernhäuser Europas und öffneten ihm den Weg auf ihre Bühnen. 1926 wurde Pataky von der Wiener Staatsoper engagiert. Nach dem „Anschluss“ 1938 musste er die Wiener Oper verlassen und kehrte darauf mit seiner Familie nach Ungarn zurück. Sein letzter Auftritt in Ungarn war im Februar 1945 in Szeged. Danach emigrierte er nach Südamerika. 1955 zog er mit seiner Frau nach Los Angeles, wo er seine letzten Jahre verbrachte. Er starb am 29. Februar 1964.
Koloman von Pataky war einer der größten Mozart-Tenöre des 20. Jahrhunderts und sang die Hauptrollen aller Tenöre des Opernrepertoires. Seine Aufnahmen haben einen Großteil seiner Kunst bewahrt – die bedeutendste davon ist der vollständige Don Giovanni mit dem Opernensemble Glyndebourne, der zu den Höhepunkten der gesamten Geschichte der Tonaufzeichnung gehört.
Bibliografie und Bildquelle:
https://www.gml.si/en/publications/#flipbook-df_16252/57/
https://lendava.e-obcina.si/Files/eMagazine/76/329968/lendavske_novice_2019_4-5.pdf