Rudolf Hoffhalter

Rudolf Hoffhalter stammte aus einer Druckerfamilie und war der erste Drucker in Dolnja Lendava (zu Deutsch Unterlimbach). Sein Vater, Rafael Hoffhalter, der polnische Wurzeln hatte, spielte eine signifikante Rolle in der Geschichte des ungarischen Druckwesens des 16. Jahrhunderts. Rafael Hoffhalter lernte das Gewerbe des Druckwesens im Ausland. Als er sich nach Wien, Debrecen, Oradea und später nach Alba Iulia aufmachte, verwendete er ein Pseudonym. Wegen seines protestantischen Glaubens musste er zuerst Wien, später aber auch Debrecen verlassen, weil er anstatt des reformierten Glaubens dem Unitarismus beitrat. Er starb ganz plötzlich im Jahre 1568.
Als sein Vater starb, war Rudolf nicht einmal 18 Jahre alt, deswegen konnte er die Druckerei seines Vaters nicht übernehmen. Er begann mit seiner Druckarbeit in der Region um die Mur und Drau, im südwestlichen Teil des Königreichs Ungarn, und zwar auf dem Gut von Miklós Bánffy in Unterlimbach. Seit der Mitte des Jahres 1573 arbeitete er fast ein ganzes Jahr lang unter dem Schutz von Miklós Bánffy in Unterlimbach, wo er drei ungarische literarische Werke von György Kultsár, dem Pastor der protestantischen Kirchengemeinde und Lehrer ihrer Schule ausdruckte. Das erste, das als allererstes gedrucktes Buch auf dem Gebiet des heutigen Sloweniens anerkannt wird, trägt den Titel ˝Vorbereitung auf den Tod˝. Es ist ein Philosophismus über das Leben und es besagt, dass das irdische Leben nur vorübergehend, wobei das jenseitige Leben ewig dauert. Das zweite Buch trägt einen ziemlich langen Titel und beschreibt den Kampf zwischen Teufel und Sünder. Das dritte und das bekannteste von allen ist das Buch ˝Postilla˝, das evangelische Predigten beinhaltet.   
Die Neuigkeit über seine Druckerei in Unterlimbach verbreitete sich schnell und erreichte auch Wien, wo seine Aktivitäten den Wiederspruch des Kaisers hervorriefen. Als Folge dürfte Rudolf Hoffhalter, der offensichtlich mit seinem, dem Unitarismus zugeneigten Vater verwechselt wurde, nicht in Unterlimbach bleiben. Er setzte seine Druckaktivitäten 20 Kilometer weiter, in der Ortschaft Nedelišće bei Čakovec (auf dem Gebiet des heutigen Kroatiens) fort, wo er unter dem Schutz von György Zrínyi, einem Verwandten der Bánffys arbeiten konnte. Wegen protestantischer Publikationen, die aus seiner Druckerei kamen, musste er bald aber auch von dort fliehen. Von 1576 an bis zu seinem Tode im Jahr 1587 setzte er seine Druckarbeit in Debrecen fort.

Quellen:

  • Hoffhalter Rudolf-emléktábla – Köztérkép (kozterkep.hu)
  • Könyvnyomtatás Alsólendván (e-kompetencia.si)
  • Rudolf Hoffhalter - Wikiwand
  • Bánfi, Szilvia: A nyomdászat kezdetei a Dráva-Mura vidékén: Nyomda a reformáció szolgálatában. In: Lindua, 2009.(3. évf.) 6/7 sz., Seiten 43-47.